13.11.2014 - Studien
Inhaberkontrollierte Unternehmen aus DAX und MDAX haben im Zeitraum von 1994 bis 2013 eine Überrendite in Höhe von 5,9% p.a. generiert. Diese Entwicklung basiert auf einer langfristig vorteilhaften Unternehmenssteuerung durch intrinsisch motivierte Inhaber und einer stärkeren Interessensidentität von Managern und Eigentümern. Eine effiziente Kapitalallokation und eine hohe Solvenz begünstigen diese Entwicklung nachhaltig.
Wenn ein einzelner Investor oder eine Investorengruppe über einen langen Zeitraum einen bedeutenden Teil der Stimmrechte bzw. Anteile eines Unternehmens hält und somit die wirtschaftlichen Geschicke lenken kann, spricht man von einem inhaberkontrollierten Unternehmen. Diese Investoren können beispielsweise die Gründerfamilie, deren Erben oder ein strategischer Investor sein. Da ein solcher Investor bzw. Eigentümer sein Vermögen in der Regel zu einem signifikanten Teil in das Unternehmen investiert hat, ist dieser intrinsisch motiviert, eine nachhaltige Steigerung des Unternehmenswertes zu erzielen. Nicht operativ tätige Eigentümer sind über Aufsichtsgremien engagiert, über welche sie die strategische Ausrichtung des Unternehmens vorgeben und das Management effektiv kontrollieren können. Im besonderen Fall, dass Eigentümer und Manager deckungsgleich sind, fallen strategische und operative Entscheidungskompetenz auf dieselbe Person zurück, so dass Management- und Aktionärsinteressen in Einklang stehen. Dennoch ist es möglich, dass der Eigentümer persönliche Ziele verfolgt, die sich nicht mit den Interessen der übrigen Aktionäre decken (Monarchie-Risiko). Auf der anderen Seite besteht bei klassischen börsennotierten Unternehmen mit ihrer oftmals breit diversifizierten Aktionärsstruktur die Gefahr, dass das Management durch nicht intrinsisch motivierte Kontrollinstanzen ineffektiv überwacht wird. Dies kann Fehlentwicklungen verschiedenster Art begünstigen und somit zu einer Divergenz von Management- und Aktionärsinteressen führen (Prinzipal-Agenten-Problem).
Diese Studie zeigt, dass sich inhaberkontrollierte Unternehmen im Untersuchungszeitraum 1994 bis 2013 deutlich besser als vergleichbare Unternehmen am Aktienmarkt entwickelt haben. Im Vergleich zu nicht inhaberkontrollierten Unternehmen konnten sie eine jährliche Überrendite von 5,9 % realisieren (Wertzuwachs inkl. Dividenden 15,6 % vs. 9,7 % p.a.). Wie in anderen Studien bereits diskutiert, lässt sich diese Beobachtung unter anderem auf die Präsenz eines langfristig orientierten Eigentümers zurückführen. Diese Untersuchung erarbeitet verschiedene Implikationen einer derartigen Eigentümerstruktur.
Studie zum Download als PDF (Lesezeit: 20 Min.)
16.08.2018 - Gesellschaft & Finanzen
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