03.12.2015 - Studien

Pro-forma, bereinigt oder nachhaltig?

von Philipp Immenkötter


Pro-forma Kennzahlen halten nicht das, was sie versprechen, denn sie liefern kein besseres Bild der wirtschaftlichen Lage eines Unternehmens. Zu häufig bereinigen Unternehmen ihren Gewinn nur um Kosten, belassen jedoch dazugehörige Erträge im Gewinn, so dass ein verzerrtes Bild entsteht. Im Geschäftsjahr 2014 präsentieren 11 der DAX30 Konzerne einen bereinigten Gewinn je Aktie, der im Schnitt 13% über der offiziellen Kennzahl liegt. Bewertungskennzahlen wie das KGV fallen durch den pro-forma Gewinn um 23% günstiger aus.

Schlägt man die erste Seite des aktuellen Geschäftsberichts des Adidas Konzerns auf, so landet man unweigerlich auf der Übersichtsseite, auf welcher das Ergebnis des Geschäftsjahres präsentiert wird. Achtet man dort nur auf den groß abgedruckten Gewinn je Aktie, so übersieht man schnell, dass die Überschrift mit einer Fußnote geschmückt ist. Das Kleingedruckte am unteren Seitenrand erteilt hierüber weitere Auskunft: Bei den Kennzahlen wurden Kosten in Höhe von 78 Mio. Euro nicht berücksichtigt, immerhin 17 % des Jahresüberschusses. Der stolz präsentierte Gewinn je Aktie entspricht also nicht dem offiziellen Gewinn, sondern wurde abgeändert. Es handelt sich nur um eine sogenannte „pro-forma“ Kennzahl.

Studie zum Download als PDF-Datei (Lesezeit: 8 Min.)