27.03.2015 - Studien

Der kleine, aber feine Unterschied: EBS statt EPS

von Philipp Immenkötter


Statt dem Gewinn je Aktie (EPS = earnings per share) kommunizieren Unternehmen diese Kennzahl vermehrt in einer um Kosten bereinigten Form (EBS = everything but bad stuff).

11 der 30 DAX Konzerne berichten im Zeitraum 2008 bis 2013 ihre EPS als „bereinigtes“, „angepasstes“ oder „nachhaltiges“ Ergebnis. 4 Unternehmen verzichten sogar in der Zusammenfassung des Geschäftsberichts auf eine Gegenüberstellung der offiziellen und angepassten Zahlen. Im Durchschnitt werden die EPS um ein Drittel des IFRS-Werts bzw. knapp einen Euro je Aktie erhöht. In rund 4 von 5 Fällen wird der Gewinn vergrößert und nur selten reduziert. Restrukturierungskosten, Folgekosten von Akquisitionen und Devestitionen werden am häufigsten als Begründung für die Anpassungen genannt. Betragsmäßig stellen jedoch Impairments die größten Anpassungen dar. Obwohl die Ereignisse meist als Sondereinflüsse oder Effekte ohne wiederkehrenden Charakter eingestuft werden, treten diese oftmals wiederholt auf. Während der Gewinn meist um Kosten korrigiert wird, werden Erträge oder Ersparnisse, die mit den Kosten verbunden sind, vollständig ins Ergebnis aufgenommen. Um eine Vermischung der Konzepte der „Zahlungswirksamkeit“ und der „Erfolgswirksamkeit“ zu vermeiden, sollte statt des angepassten Gewinns die Kapitalflussrechnung als Informationsquelle dienen.

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