12.06.2015 - Studien

Das Paradoxon der Sparsamkeit: Abnehmen durch mehr Essen

von Thomas Mayer


Keynes' Einfluss schwächte sich in den 1980er Jahren vorübergehend ab, stieg danach für eine Weile wieder ruhig an und erlebte mit der Finanzkrise ein fulminantes Comeback. Heute sind die meisten praktischen Männer (und Frauen) - und der seltsame Verrückte - die Sklaven von Keynes.

Die politischen Entscheidungsträger sind besonders von Keynes' "Paradoxon der Sparsamkeit" angezogen. Nach diesem Paradoxon kann es durchaus sinnvoll sein, dass der Einzelne spart, um sein Einkommen in Zukunft zu erhöhen. Wenn jedoch alle Akteure einer Volkswirtschaft in einem Wettbewerb um Einsparungen stehen, sinkt die Gesamtnachfrage und jeder ist schlechter dran. Es gibt keinen Grund für die Verteidiger der Tugend der Rettung aus Verzweiflung. Die jüngsten Entwicklungen unterstützen nicht den Fall ihrer Gegner. Aber auch wenn es durch Fakten umstritten ist, ist Keynes' Paradoxon der Sparsamkeit politisch sehr stark: Es verspricht eine Ernährung, mit der man durch mehr Essen Gewicht verliert. Wie kann man das noch übertreffen?

Die Studie ist nur in der englischen Sprache verfügbar (Studie als PDF).

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